Praxisprojekt in den Versorgungsbereichen der Hebamme

Fakult?t

Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 13.06.2023.

Modulkennung

22B1771

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

10.0

H?ufigkeit des Angebots des Moduls

nur Wintersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Besonderheiten des Moduls

Im Modul erfolgt eine Gruppenteilung – 3,5 SWS

Kurzbeschreibung

Im Mittelpunkt dieses Moduls steht die praktische Anwendung wissenschaftlicher Forschungsmethoden, fokussiert auf die Durchführung von Situationsanalysen in autonomen Handlungsfeldern und innovativen Bereichen der Hebammenversorgung, um deren Potenziale zu analysieren und Strategien für notwendige Probleml?sungen und Verbesserungen zu entwickeln. Die damit einhergehende Betrachtung der Komplexit?t hebammenberuflicher Versorgung und die parallele Bearbeitung wichtiger Themen auf der Basis forschungsbezogener F?higkeiten knüpft gezielt an die Kompetenzentwicklung der Studierenden in den verschiedenen Modulen des bisherigen Studienverlaufs an - insbesondere auch auf gewonnene Erkenntnisse aus den verschiedenen fallmethodischen Arbeitsweisen, über die ein Bewusstwerden der komplexen Elemente und Strukturen beruflicher (und authentisch erlebter) Einzelfallsituationen gef?rdert wurde. Unterstützt durch eine intensive Lernbegleitung werden in diesem Modul somit die notwendige Vernetzung von beruflicher Handlungskompetenz und wissenschaftlicher Kompetenz als Hebamme gest?rkt und gef?rdert sowie pers?nliche, kollegiale und gesamtberufliche Impulse für die St?rkung des Hebammenberufsbildes sowie für die Sicherung und Weiterentwicklung qualitativ hochwertiger Versorgungspraxis für die zu betreuenden Frauen und Familien gesetzt.

Lehr-Lerninhalte

1. Ausgangsbestimmungen: Theoretische Bezugsrahmen im Kontext des praktischen Anwendungsbezugs

1.1 Bestimmende fachwissenschaftliche Dimensionen auf unterschiedlichen Ebenen der Versorgungsbereiche in der reproduktiven Lebensphase
1.1.1 Elemente und relevante Theorien und Modelle der Versorgungsgestaltung
1.1.2 Perspektiven verschiedener Nutzer*innen, Zielgruppen und Akteur*innen
1.1.3 Hebammenhandeln in spezifischen Handlungsfeldern und Settings, z. B.: hebammengeleitete Versorgung, Gesundheitsf?rderung und Pr?vention
1.1.4 Organisationale, institutionelle, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Einflüsse, z. B.: Strukturen des Gesundheitssystems, Bereiche der Administration, Qualit?tssicherung, Digitalisierung

1.2 Handlungsleitende forschungsbezogene Verst?ndnisse – Grundlagen und Instrumente für Situationsanalysen

2. Durchführung einer Situationsanalyse

2.1 Organisation und Erarbeitung des Forschungs-/Arbeitsprozesses

2.2 Wissenschaftlich-methodengeleitete Bearbeitung der einzelnen Arbeitsschritte

2.3 Bedeutung individueller und kollegialer Reflexionsprozesse

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 300 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
10VorlesungPr?senz oder Online-
10SeminarPr?senz oder Online-
10?bungPr?senz oder Online-
12PraxisprojektPr?senz oder Online-
10betreute KleingruppenPr?senz oder Online-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
100SonstigesPraxisprojekt
50Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
50Literaturstudium-
20Prüfungsvorbereitung-
10SonstigesLernaufgaben
5Peer-Feedback-
13SonstigesLern- und Berufsportfolioarbeit
Weitere Erl?uterungen

Die Lehr- und Lernformen fokussieren auf Wissen aneignende, Studierenden aktivierende und lernbegleitende Lehr-Lernformen. Vor dem Hintergrund der Inhalte und der Ziele des Moduls eines kontinuierlichen Praxis- und Wissenschaftsbezuges sind folgende Methoden geeignet / zu empfehlen: Forschendes Lernen, Gruppenarbeit, Textarbeit, Diskussionen, Vortr?ge, studentische Beitr?ge sowie reflexionsf?rdernde Methoden.

Unbenotete Prüfungsleistung
  • Projektbericht (schriftlich) oder
  • Projektbericht (mündlich)
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Auswahl der unbenoteten Prüfungsart aus den vorgegebenen Optionen obliegt dem*der jeweiligen Prüfer*in gem?? den jeweils gültigen Bestimmungen im Allgemeinen Teil der Prüfungsordnung (ATPO) und der Studienordnung für den Bachelorstudiengang Midwifery.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Für die im Modul zul?ssigen Prüfungsarten gelten jeweils die folgenden Orientierungswerte zum Umfang bzw. zur Dauer:

Projektbericht schriftlich: in der Regel 15 Seiten

Projektbericht mündlich: in der Regel 20 Minuten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung pr?zisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Siehe ?Zusammenhang mit anderen Modulen“

Wissensverbreiterung

Die Studierenden sind in der Lage, Verfahren qualitativer und quantitativer Forschung, einschlie?lich der Methoden und Instrumente zu Situationsanalysen zu beschreiben und voneinander abzugrenzen. Die Studierenden k?nnen in der Bearbeitung auf ihre im Studium erworbenen wissens- und praxisbezogenen Grundlagen zurückgreifen und neue Erkenntnisse zuordnen. 

Wissensvertiefung

Die Studierenden k?nnen innovative Handlungsfelder in der hebammenberuflichen Praxis aufzeigen. Die Studierenden k?nnen spezifische Rahmenbedingungen verschiedener Settings identifizieren und Konsequenzen für ihr berufliches Handeln reflektiert ableiten. Die Studierenden k?nnen die Perspektiven unterschiedlicher Nutzer*innen und Zielgruppen identifizieren.

Wissensverst?ndnis

Die Studierenden k?nnen für die Hebammenversorgung den Betreuungs- und Interventionsbedarf in Abh?ngigkeit von Zielgruppe und Setting identifizieren, analysieren und angemessene Vorgehensweisen und Interventionen benennen. Die Studierenden k?nnen ihr bisheriges und neues fachliches und überfachliches Wissen und K?nnen für die Zusammenführung von Theorie und Praxis aufzeigen.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden sind in der Lage, relevante forschungsbezogene Methoden und Instrumente gezielt anzuwenden, um detaillierte fachspezifische Ergebnisse zu erzielen. Die Studierenden sind in der Lage, eine kritische Distanz im Forschungsprozess einzunehmen, um sachgerechte Ergebnisse aus den Analysen ziehen zu k?nnen. Die Studierenden k?nnen mithilfe strategischer Instrumente Probleme in den Versorgungsbereichen beschreiben, analysieren und L?sungsstrategien formulieren. Die Studierenden k?nnen die T?tigkeitsfelder von Hebammen unter Berücksichtigung der Nutzer*innenperspektive und interdisziplin?rer Elemente der Zusammenarbeit analysieren.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden sind in der Lage, über die gezielte Nutzung forschungsbezogener Methoden und die erzielten Ergebnisse ihren Beitrag zur Generierung neuen Wissens kritisch zu reflektieren. Die Studierenden k?nnen über ihre generierten Erkenntnisse und Erfahrungen gezielte Impulse und Bedarfe für den Wissensaustausch zwischen Theorie und beruflicher Praxis formulieren.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden k?nnen die einzelnen Elemente des Forschungsprozesses schriftlich und mündlich differenziert und strukturiert darstellen und kritisch bewerten. Die Studierenden k?nnen die fachspezifischen Ergebnisse in einem Gesamtzusammenhang pr?sentieren und notwendige Strategien für Ver?nderungen und Situationsverbesserungen schlüssig argumentativ verteidigen. Die Studierenden sind in der Lage, im Forschungsprozess die Zusammenarbeit und den kollegialen Diskurs ad?quat zu gestalten. Die Studierenden k?nnen mit den beteiligten Akteur*innen eines Handlungsfeldes effektiv und zielgerichtet kommunizieren.

Wissenschaftliches Selbstverst?ndnis / Professionalit?t

Die Studierenden sind in der Lage, sich bestehende Potenziale ihrer beruflichen Rolle und Kompetenz bewusst zu machen und resultierende M?glichkeiten situationsangemessen zu gestalten. Die Studierenden k?nnen die Bedeutung der Vernetzung wissenschaftlicher und beruflicher Kompetenzentwicklung als zentralen Bestandteil in ihr berufliches Selbstverst?ndnis integrieren und diesbezügliche Prozesse aktiv (mit)gestalten. Die Studierenden sind in der Lage, in der Notwendigkeit kontinuierlicher Analyse und Weiterentwicklung beruflicher Praxis Impulse für die eigene Kompetenz- und Pers?nlichkeitsentwicklung zu sehen.

Literatur

Die Literaturliste umfasst Vorschl?ge, die durch die Lehrenden ausgew?hlt, aktualisiert und erweitert werden:

Bethmann, S. (2020): Methoden als Probleml?ser: Wegweiser für die qualitative Forschungspraxis. 2., korrigierte Auflage. Weinheim: Beltz Juventa. Bogner, A.; Littig, B.; Menz, W. (2014): Interviews mit Experten: eine praxisorientierte Einführung. Wiesbaden: Springer. Bohnsack, R.; Geimer, A.; Meuser, M. (Hrsg.) (2018): Hauptbegriffe qualitativer Sozialforschung. 4., vollst?ndig überarbeitete und erweiterte Auflage. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Clarke, A. (2012): Situationsanalyse: Grounded Theory nach dem Postmodern Turn. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Detka, C. (Hrsg.) (2016): Qualitative Gesundheitsforschung: Beispiele aus der interdisziplin?ren Forschungspraxis. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Donner-Banzhoff, N. u. B?sner, S. (2013): Innovationen verbreiten, optimieren und evaluieren: ein Leitfaden zur interventionellen Versorgungsforschung. Norbert. Berlin: Springer. Gathen, A. von der u. Simon, H. (2014): Das gro?e Handbuch der Strategieinstrumente: Werkzeuge für eine erfolgreiche Unternehmensführung. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Frankfurt, New York: Campus. Equit, C. u. Hohage, C. (Hrsg.) (2016): Handbuch Grounded Theory: von der Methodologie zur Forschungspraxis. Weinheim: Beltz Juventa. Flick, U.; Kardorff, E. von; Steinke, I. (2019): Qualitative Forschung: ein Handbuch. 13. Auflage, Originalausgabe. Reinbek bei Hamburg: Rowohlts Enzyklop?die im Rowohlt Taschenbuch Verlag. Kleemann, F. (2013): Interpretative Sozialforschung: eine Einführung in die Praxis des Interpretierens. 2., korrigierte und aktualisierte Auflage. Wiesbaden: Springer. Krotz, F. (2019): Neue Theorien entwickeln: eine Einführung in die Grounded Theory, die heuristische Sozialforschung und die Ethnographie anhand von Beispielen aus der Kommunikationsforschung. 2. Auflage. K?ln: Herbert von Halem. Kuckartz, U. (2014): Mixed Methods: Methodologie, Forschungsdesigns und Analyseverfahren. Wiesbaden: Springer. Kuckartz, U. (2018): Qualitative Inhaltsanalyse: Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 4. Auflage. Weinheim: Beltz Juventa. Lamnek, S. (2016): Qualitative Sozialforschung: mit Online-Material. 6., überarbeitete Auflage. Weinheim: Beltz Juventa. Mayring, P. (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken. 6., überarbeitete Auflage. Weinheim: Beltz. Voigt-Radloff, S., Stemmer, R., Korporal, J., Horbach, A., Ayerle, G. M., Sch?fers, R., Greening, M., Binnig, M., Mattern, E., Heldmann, P., Wasner, M., Braun, C., Lohkamp, M., Marotzki, U., Kraus, E., Oltman, R., Müller, C., Corsten, S., Lauer, N., Schade, V. u. Kempf, S. (2016): Forschung zu komplexen Interventionen in der Pflege- und Hebammenwissenschaft und in den Wissenschaften der Physiotherapie, Ergotherapie und Logop?die. Ein forschungsmethodischer Leitfaden zur Ermittlung, Evaluation und Implementation evidenzbasierter Innovationen. Version 2.0, M?rz 2016, DOI: doi.org/10.6094/UNIFR/10702. 

Zusammenhang mit anderen Modulen

Vor dem Hintergrund der Zielsetzungen dieses Moduls bestehen retrospektiv Verbindungen mit allen Modulen der drei Themenkomplexe aus den vorherigen Semestern sowie mit den parallelen im Semester stattfindenden Modulen. Mit der kompetenzentwicklungsbezogenen St?rkung der Beziehungen zwischen Wissenschaft und Berufspraxis f?rdert dieses Modul zudem prospektiv die Entwicklung innovativer und wissenschaftlich-methodischer Impulse für die Studienabschlussarbeit/ Bachelorarbeit. 

Verwendbarkeit nach Studieng?ngen

  • Midwifery
    • Midwifery, B.Sc. (01.03.2024)

    Modulpromotor*in
    • Hellmers, Claudia
    Lehrende
    • Hellmers, Claudia
    • Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Friederike
    Weitere Lehrende

    zus?tzlich weitere Mitglieder der Fachgruppe Pflege- und Hebammenwissenschaft