Ergotherapie: Praxismodelle der Ergotherapie

Fakult?t

Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 16.01.2025.

Modulkennung

22B1877

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

H?ufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Aufbauend auf die in der Berufsfachschule vermittelten Grundkenntnisse über ergotherapeutische Praxis- und Prozessmodelle bietet dieses Modul vertiefende Kenntnisse in ergotherapeutischen Theorien und Handlungsmodellen. Die Veranstaltung dient der Herleitung der theoretischen Grundlagen ergotherapeutischer Praxismodelle aus der Soziologie, Psychologie und Neurowissenschaften. Am exemplarischen Beispiel eines konkreten Praxismodells wird aufgezeigt wie Therorien aus den Bezugswissenschaften und der Occupational Science genutzt werden um bet?tigungsorientierte Bezugsrahmen für den ergotherapeutischen Diagnostik- und Therapieprozess zu entwickeln. Am Beispielen wichtiger Praxismodelle erwerben die Studierenden Anwendungskompetenz in ergotherapeutischen Theorie- und Prozessmodellen. Anhand exemplarischer Beispiele erhalten die Studierenden Anwendungskompetenz für spezifische Untersuchungsinstrumente. Die Studierenden lernen im Rahmen der Veranstaltung sich selbstst?ndig ergotherapeutische Praxis- und Prozessmodelle zu erarbeiten und sie auf Nutzbarkeit in speziellen beruflichen Sitationen zu bewerten.

Lehr-Lerninhalte

  1. Grundkonzepte der Ergotherapie
    1.1 Kernbegriffe Performanz und Bet?tigung,
    1.2 Systemtheoretische Ans?tze in der Ergotherapie, Person-Umweltanpassung, Lebensweltbezug
    1.3. Ergotherapeutische Prozessmodelle: Bet?tigungs- und Lebensweltorientierung in Diagnostik- und Interventionsprozessen
    1.4 Ergotherapeutische Praxismodelle: Verst?ndnis von Einflu?faktoren auf menschliche Bet?tigungen
    1.5 Untersuchung von Einflu?gr??en menschlicher Bet?tigung
  2. Das Canadian Occupational Perfomance Measure - Theorie und Anwendung
    2.1 Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E) und seine Weiterentwicklung: Canadian Model of Occupational Participation (CanMOP)
    2.2 Die Prozessmodelle zum CMOP-E / CanMOP
    2.3. Zielfindung und Qualit?tssicherung im Ergotherapieprozess: Das Canadian Occupational Performance Measure
  3. Das Model of Human Occupation
    3.1 Theorie des MOHO
    3.2. Anwendungsbeispiele zum MOHO
    3.3. Anwendungsbereiche und ?bungen zu Untersuchungsinstrumenten im Rahmen des MOHO

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
40SeminarPr?senz-
20?bungPr?senz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Arbeit in Kleingruppen-
20Literaturstudium-
40Prüfungsvorbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit oder
  • Klausur oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Auswahl der Prüfungsform obliegt der jeweiligen Lehrperson unter Einhaltung der jeweils gültigen Studienordnung.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Hausarbeit (HA), ca. 15 – 20 Seiten

Klausur (K2), siehe jeweils gültige Studienordnung

Referat, ca. 20-40 Minuten mit schriftlicher Ausarbeitung von ca. 5-10 Seiten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Grundkenntnisse ergotherapeutischer Grundlagen (Berufsfachschulniveau) Grundkenntnisse in Gesundheitsmodellen und Konzepten zur funktionellen Gesundheit (Modul Rehabilitationswissenschaften und Modelle zu menschlicher Gesundheit)

Wissensverbreiterung

Die Studierenden

  • beschreiben und erkl?ren die theoretischen Grundbegriffe der Profession
  • erl?utern die ergotherapeutischen Grundkonzepte und ihre Bedeutungen und erkl?ren deren  Stellenwert im Rahmen verschiedener Praxismodelle
  • nutzen ergotherapeutische Praxis- und Prozessmodelle zur Strukturierung des Therapieprozesses

Wissensvertiefung

Die Studierenden

  • erl?utern die theoretischen Grundlagen von ergotherapeutischen Praxismodellen 
  • erl?utern die ergotherapeutischen Grundkonzepte und ihre Bedeutungen
  • zeigen auf, welche Grundkonzepte aus welchen Bezugswissenschaften in die Modelle integriert wurden.
  • und erkl?ren deren Stellenwert von Theorien der Bezugswissenschaften im Rahmen verschiedener Praxismodelle
  • identifizieren die wesentlichen Einflu?gr??en auf menschliche Bet?tigungen, welche im Rahmen einer bet?tigungsorientierten Diagnostik relevant sind

Wissensverst?ndnis

Die Studierenden

  • zeigen wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Praxismodelle im Kontext der Bezugswissenschaften auf
  • untersuchen und beurteilen ergotherapeutische Prozess- und Praxismodelle auf Anwendbarkeit in spezifischen professionellen Kontexten

Nutzung und Transfer

Die Studierenden

  • erkl?ren wie ergotherapeutische Praxis- und Prozessmodelle zur Strukturierung des Therapieprozesses eingesetzt werden
  • zeigen praktische Kompetenzen im Umgang mit 2 bekannten ergotherapeutischen Praxismodellen [(Canadian Model of Occupational Performance CMOP - Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E) und seine Weiterentwicklung: Canadian Model of Occupational Participation (CanMOP); Model of Human Occupation (MOHO)] sowie den dazugeh?rigen Prozessmodellen und den typischerweise im Rahmen dieser Modelle angewendeten Vorgehensweisen und Untersuchungsmethoden

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden

  • erkl?ren Grundlagen und Merkmale ergotherapeutischer Praxis- und Prozessmodelle führen fachliche kritsche Diskussionen über diese Modelle
  • pr?sentieren wesentliche Vorgehensweisen bei einer bet?tigungsorientierten Diagnostik und Interventionsgestaltung
  • kommunizieren Einsatzm?glichkeiten für ergotherapeutische Praxismodelle und relevanter Erhebungsinstrumente für den Ergotherapieprozess.

Wissenschaftliches Selbstverst?ndnis / Professionalit?t

Die Studierenden

  • begründen das eigene professionelle Handeln als bet?tigungsorientiert
  • zeigen diese bet?tigungsorientierte professionelle Haltung durch die Auswahl ad?quater Metamodelle und Prozessmodelle zur Strukturierung ihres ergotherapeutischen Handelns

Literatur

American Occupational Therapy Association, AOTA (2020). Occupational Therapy Practice Framework: Domain and Process. Fourth Edition. The American Journal of Occupational Therapy, August 2020, Vol. 74, Suppl. 2. S. 1-87.

Becker, B. (2010). Individuelle und relevante Ziele formulieren. ergopraxis 4/2010

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Berding, J., Weise, U., Flotho, W., Marotzki, U. (2010). Klientenzentrierte Praxis verbessern – mit Hilfe des ?Client-centered Strategies Framework“ (CSF); Teil 2. Ergotherapie & Rehabilitation / Ausgabe: 8/2010 Schulz-Kirchner-Verlag

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Christiansen, C.; Baum, C.; Bass, J. (2015). Occupational Therapy – Performance, Participation, and Well-Being. Throrofare: Sclack 4. th Edition

Fisher, A., G.; Marterella, A. (2019). Powerful Practice. A Model for Authentic Occupational Therapy. CIOTS.

Fisher, A. (2014). OTIPM – Occupational Therapy Intervention Process Model. Idstein: Schulz-Kirchner

Golledge J. (1998a). Distinguishing between Occupation, purposeful Activity and Activity, Part 1: Review and Explanation. British Journal of occupational Therapy, 61, 100-105

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Hagedorn, R.: Ergotherapie – Theorien und Modelle. Die Praxis begründen. Thieme, Stuttgart (2000)

Jerosch-Herold, C., , U. Marotzki, B. Hack, P. Weber (2009): Konzeptionelle Modelle für die ergotherapeutische Praxis. Springer, Berlin

Kaldewei, N. (2018). MOHO - Praktisch angewandt. ergopraxis 7-8, 18-24

Kohlhuber, M., Aichhorn Ch., & Dehnhardt B. (2020). Ergotherapie - bet?tigungsbasiert in Ausbildung und Praxis. Stuttgart: Thieme

Law, M., Polatajko, H., Carswell, A., McColl, M. A., Pollock, N. u. Baptiste, S. (2009): Das kanadische Modell der ?occupational performance“ und das ?Canadian Occupational Performance Measure“.

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M?ller, M. (2017). Bet?tigung als Schlüsselbegriff. Teil 1 + 2 . ergoscience 12(2): 74-81

Nelson D. (1996). Therapeutic Occupation: A Definition. AJOT, 50/10, 775-782

Pierce D. (2001) Untangling Occupation and Activity. AJOT, 55, 138-146

Radomski, Mary Vining; Trombly Latham, Catherine A.: Occupational therapy for physical dysfunction. Wolters Kluwer Health/Lippincott Williams & Wilkins 2014

AOTA: Occupational Therapy Practice Framework: Domain and process. AJOT 56, 609 - 639, 2002 Deutscher Verband der Ergotherapeuten: Berufsprofil Ergotherapie. Schulz-Kirchner, Idstein 2003

Salata, S. (2017). COPM…und dann…Bezugsrahmen ausw?hlen in der Therapie. Ergopraxis 2/17

Scheepers C. et al. (2020): Ergotherapie – Vom Behandeln zum Handeln. Stuttgart: Thieme, 6. Auflage

Schüpbach H. (1997). Grundlagen der psychologischen Handlungstheorie für die Ergotherapie. o. J. unver?ffentlichtes Manuskript

Straub J.; Werbik H. (1999). Handlungstheorie. Begriff und Erkl?rung des Handelns im interdisziplin?ren Diskurs. Frankfurt: Campus

Taylor, R. (2017). Kielhofner’s Model of Human Occupation.5. Aufl. Philadelphia: Lippincott Williams & Wilkins

Townsend, Polatajko (2007). Enabling Occupation II: Advancing an Occupational Therapy Vision for Health, Well-Being, and Justice Through Occupation. Ottawa, Onc. : Canadian Association of Occupational Therapists

Wilcock A. (1993). A Theory of the Human Need for Occupation. OccSc. Australia. Vol 1. No 1, 17-24

Zusammenhang mit anderen Modulen

siehe Studienverlaufsplan

Verwendbarkeit nach Studieng?ngen

  • Ergotherapie, Logop?die, Physiotherapie
    • Ergotherapie, Logop?die, Physiotherapie, B.Sc. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Berding, Jutta
    Lehrende
    • Berding, Jutta